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UEFA-Stipendien: Trainerinnen bringen den Männerfußball voran

Trainerausbilder Die UEFA Mitglieder

Wir haben zwei erfolgreiche Trainerinnen im Männerfußball getroffen, die vom UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramm profitieren, das Frauen viele neue Möglichkeiten im Fußball bietet.

Lydia Bedford, Cheftrainerin der U18-Junioren des FC Brentford.
Lydia Bedford, Cheftrainerin der U18-Junioren des FC Brentford. Brentford FC

Dank des UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramms machen mehr Trainerinnen als je zuvor ihre Leidenschaft zum Beruf.

Vor dem Hintergrund eines Mangels an weiblichen Coaches hat die UEFA 2016 ihr Trainerinnen-Entwicklungsprogramm auf den Weg gebracht, das Stipendien für Frauen bietet, die ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und ihre Leidenschaft zum Beruf machen möchten.

Seit seiner Einführung hat das Programm bereits 1645 Frauen auf allen Ebenen dabei unterstützt, eine UEFA-Trainerlizenz zu erwerben, von der Pro-Stufe im Elitefußball bis hin zur C-Lizenz für Breitenfußballcoaches.

Die Mitgliedsverbände führen die Diplomkurse durch und beabsichtigen in diesem Rahmen, die Anzahl qualifizierter Trainerinnen sowie die Anzahl der von Frauen trainierten Klub- und Nationalmannschaften zu erhöhen.

Anzahl Stipendien im Zuge des UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramms 2022/23

In der vergangenen Saison haben 388 Trainerinnen aus ganz Europa ein Stipendium erhalten – seit 2016 hat die UEFA deren 1 645 vergeben.

Pro-Lizenz 12
A-Lizenz 73
B-Lizenz 147
C-Lizenz 138
Elitejunioren-A-Lizenz 8
Elitejunioren-B-Lizenz 4
Torwarttrainer-A-Lizenz 1
Torwarttrainer-B-Lizenz 5

Wandel im Männerfußball

Insgesamt haben bisher Frauen aus 52 der 55 UEFA-Mitgliedsverbände Stipendien im Rahmen des Trainerinnen-Entwicklungsprogramms erhalten.

Darunter ist die Deutsche Marie-Louise Eta, Trainerassistentin der U19-Junioren von Union Berlin, die in dieser Saison zum ersten Mal die UEFA Youth League bestreiten, nachdem sich die A-Mannschaft des Vereins erstmals in seiner Geschichte für die Champions League qualifiziert hatte.

Eta war Mittelfeldspielerin in der Frauen-Bundesliga und Nationalspielerin in verschiedenen deutschen Juniorinnen-Auswahlen. In der Saison 2021/22 erhielt sie ein Stipendium, um die UEFA-Pro-Lizenz zu absolvieren. „Ich habe schon immer eine große Leidenschaft, eine große Liebe zu diesem Spiel, und das war eben von klein auf so“, erklärt sie. „Durch meine Spielerinnenkarriere ist es so gekommen, dass ich angefangen habe, parallel als Trainerin zu arbeiten. Ich habe gemerkt, wie viel Spaß ich dabei habe und wie sehr ich mich einbringe. Ich kann meine Ideen und Erfahrungen an die Spieler weitergeben. Es macht mir wirklich Spaß, mit anderen zusammenzuarbeiten, auf dem Spielfeld zu sein und jeden Tag im Fußball zu arbeiten.“

Trainerinnen im Männerfußball: Marie-Louise Eta und Lydia Bedford

Die Engländerin Lydia Bedford, die dank der Unterstützung der UEFA 2019 ihre Pro-Lizenz erworben hat, zeigt, dass auch der Männerfußball Trainerinnen verschiedene Perspektiven bietet. Die ehemalige Sportlehrerin war im Sommer zur Cheftrainerin der U18-Männermannschaft des Erstligisten FC Brentford ernannt worden, nachdem sie zuvor für den Englischen Fußballverband, Leicester City und Arsenal im Frauenfußball gearbeitet hatte.

„Ich bin erst relativ spät zum Fußball gestoßen. Eigentlich habe mich erst an der Uni damit befasst“, erzählt Bedford. „Ich habe Fußball immer geliebt. In der Schule hat es mir immer Spaß gemacht, zu spielen, aber ich habe selbst nie für einen Verein oder auf einer höheren Stufe gespielt. Vier Jahre später hatte ich meinen Abschluss und auch meine B-Lizenz, und habe vier Abende in der Woche und jedes Wochenende zwei verschiedene Teams trainiert. Ich habe fünf Jahre als Lehrerin gearbeitet, aber in dieser Zeit steckte ich viel Herzblut in meine Arbeit als Trainerin. Schlussendlich habe ich gearbeitet, um mein ehrenamtliches Engagement zu finanzieren.“

Trainerinnen im Männerfußball sind nach wie vor in der Minderheit, aber Marie-Louise Eta und Lydia Bedford zeigen, dass es entsprechende Möglichkeiten gibt.

„Ich habe mir die Chance verdient, hier zu sein, und weiß, dass ich über die Fähigkeiten und einen entsprechenden Charakter verfüge, um diese Spieler bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. Ich möchte mich einfach auf den Fußball konzentrieren“, so Bedford.

Eta ist davon überzeugt, dass man ihr anders begegnet, seitdem sie mit der UEFA-Pro-Lizenz die höchste Trainerqualifikation im europäischen Fußball besitzt: „Zum anderen hat man durch die Pro-Lizenz einen anderen Stellenwert, man wird einfach anders wahrgenommen“, so die 32-Jährige. „Inhaltlich war es eine super Ausbildung, und ich konnte unfassbar viel mitnehmen. Von dieser Möglichkeit habe ich immer schon geträumt.“

Nachwuchseuropameisterinnen profitieren von UEFA-Stipendien

Fortschritte werden auf allen Ebenen erzielt – das zeigen auch die Beispiele zweier ehemaliger Nationalspielerinnen. Die Spanierin Sonia Bermudez, die in der Saison 2021/22 bereits ein UEFA-Stipendium für eine A- bzw. B-Lizenz erhalten hatte, führte ihr Land zur U19-Frauen-EM. Vor kurzem hat sie mit dem UEFA-Pro-Diplomkurs begonnen und wurde während des Kurses im Juli finanziell unterstützt.

Peggy Provost zeichnete als Coach für den EM-Titel der französischen U17-Frauen verantwortlich. In der Saison 2020/21 erhielt sie ein Stipendium für einen UEFA-Elitejunioren-A-Diplomkurs.

Wie können Sie am UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramm teilnehmen?

Für nähere Informationen zum UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramm oder Informationen zu spezifischen Diplomkursen kontaktieren Sie bitte Ihren Nationalverband.

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