Respekt für Vielfalt
Montag, 20. Oktober 2014
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In der offiziellen UEFA-Publikation UEFA•direct betont UEFA-Präsident Michel Platini, dass der Fußball eine treibende Kraft für eine tolerantere und respektvollere Gesellschaft sein kann.
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Die UEFA kann für sich beanspruchen, die erste große internationale Sportorganisation zu sein, die sich im Zuge ihrer alltäglichen Aufgaben den Respekt für Vielfalt und der Kampf gegen Diskriminierung auf die Fahne geschrieben hat.
Vor einigen Tagen hatte ich die Ehre, in Rom die vierte Konferenz zu diesem Thema seit 2003 zu leiten. Man könnte mir vielleicht vorwerfen, das Problem nach elf Jahren der Bemühungen und trotz einer strikten Null-Toleranz-Politik, Sensibilisierungskampagnen im Fernsehen und Hunderter von Disziplinarmaßnahmen immer noch nicht gelöst zu haben. Dies wäre jedoch eine vollkommen falsche Einschätzung der Natur des Übels, das es zu bekämpfen gilt. Unsere Gesellschaft leidet unter Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homophobie, Diskriminierung der Roma und anderen Verletzungen der Menschenwürde.
Ich habe es bereits mehrfach betont und wiederhole es erneut, denn dies ist von grundlegender Bedeutung: Die Probleme in unseren Stadien spiegeln die weitaus größeren Probleme unserer Gesellschaft wider.
Darf sich der Fußball deswegen damit begnügen, den Missstand zu konstatieren und zu warten, dass andere ihn bekämpfen? Sicherlich nicht. Vom Straßenfußball bis zur Champions League – der Fußball ist auf allen Ebenen ein rühmliches Beispiel dafür, was Vielfalt und Brüderlichkeit Positives bewirken können.
Aus dieser privilegierten Position heraus können wir den Vorteil einer einvernehmlichen, harmonischen und wohltuenden Vielfalt deutlich machen. Hautfarbe, Weltanschauung, Geschlecht oder Glaubensrichtung – all dies hat nichts mit dem fußballerischen Können oder den Freundschaften abseits des Spielfelds zu tun.
Ich setze mich dafür ein, dass der Fußball sein Versprechen gegenüber Millionen von jungen Frauen und Männern, die an seine Magie glauben, hält und zu einer toleranteren und respektvolleren Gesellschaft beiträgt. Fußball steht nicht für Ausgrenzung und Diskriminierung, sondern für Einbeziehung und Integration, für Fortschritt in der Gesellschaft. Das ist mein Credo, das ist mein Ziel.