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UEFA gedenkt des Weihnachtsfriedens 1914

Die UEFA

UEFA-Präsident Michel Platini hat gemeinsam mit Amtsträgern sowie Präsidenten der UEFA-Verbände in Belgien des 100. Jahrestags des Weihnachtsfriedens von 1914 gedacht.

Die UEFA gedenkt dem Weihnachtsfrieden vor 100 Jahren

UEFA-Präsident Michel Platini, verschiedene Amtsträger sowie Präsidenten von UEFA-Mitgliedsverbänden sind heute im belgischen Comines-Warneton zusammengekommen, um des Weihnachtsfriedens vor 100 Jahren zu gedenken.

Bei der Waffenruhe am 25. Dezember während des Ersten Weltkrieges 1914 spielte der Fußball eine ganz besondere Rolle. Aus diesem Grund enthüllte die UEFA im Rahmen der Gedenkfeier ein von ihr in Auftrag gegebenes Denkmal. Parallel dazu veröffentlichte der europäische Dachverband ein vierminütiges Video, in dem europäische Fußballgrößen die Geschehnisse nachzeichnen, die sich vor hundert Jahren in Flandern zugetragen haben. An einem kalten Dezemberabend vor hundert Jahren ließen die Soldaten auf beiden Seiten der Frontlinie die Waffen sinken, sie sangen Weihnachtslieder und spielten gemeinsam Fußball.

UEFA-Präsident Michel Platini sagte dazu: "Wir sind heute hier zusammengekommen, um dieses Moments der Brüderlichkeit und der Freundschaft zu gedenken, der zeigt, dass wir alle gleich sind. Für mich persönlich ist die Vorstellung, dass der Fußball vor 100 Jahren für diese jungen Männer eine gemeinsame Sprache, ein Zeichen der Brüderlichkeit war, besonders bewegend."

"Der Fußball ist heute eine universelle Sprache, die unsere Herzen öffnet, er fördert den Kontakt zwischen den Kulturen und bringt die Menschen zusammen, über alle Grenzen hinweg. Damals war der Fußball ein sehr wichtiges Mittel, spontan ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen. Deshalb ist es für den europäischen Fußball selbstverständlich, all diesen Männern Tribut zu zollen, die an jenem Abend neuen Mut schöpften und gemeinsam Fußball spielten."

Die UEFA gedenkt dem Weihnachtsfrieden vor 100 Jahren" ]In dem von der UEFA produzierten vierminütigen Kurzfilm sind viele bedeutende Persönlichkeiten des europäischen Fußballs zu sehen, unter anderem UEFA-Präsident Michel Platini, die Legende des FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft, Paul Breitner, der ehemalige Spieler von Manchester United und der englischen Nationalmannschaft, Sir Bobby Charlton, und der französische Nationaltrainer Didier Deschamps.

Im Video sind zudem die folgenden aktiven Spieler zu sehen: Bastian Schweinsteiger, Kapitän der DFB-Elf und Spieler des FC Bayern München, Philipp Lahm, Spielführer der Bayern und Ex-Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Wayne Rooney, Kapitän von Manchester United und der englischen Nationalelf, sowie der Torhüter der französischen Nationalmannschaft und von Tottenham Hotspur, Hugo Lloris.

Der britische Premierminister David Cameron gedachte wie folgt der Waffenruhe: "Der Erste Weltkrieg hat unsere Welt tiefgreifend verändert. Es ist richtig, dass wir uns 100 Jahre später daran erinnern. Jeder Krieg ist grausam, aber dieser Krieg unterschied sich von anderen. Der Tod und das Leiden waren von einem Ausmaß, das jeden anderen Konflikt übertrifft. Dennoch gab es diesen einzigartigen Moment, als die Waffen ruhten und der Fußball die Menschen vereinte. Als die Heere aufbrachen, dachten viele, dass sie an Weihnachten wieder zu Hause sein würden, und da wir jetzt das Jubiläum dieses unwahrscheinlichen Fußballspiels erreichen, ist es richtig, dass die europäische Fußballfamilie daran denkt und den Frieden, den wir derzeit haben, wertschätzt."

Der französische Präsident François Hollande fügte hinzu: "An Weihnachten vor 100 Jahren verließen die Männer im Geiste des guten Willens die Schützengräben, um einen Moment der Freundschaft zu teilen. An diesem 25. Dezember hörten das Granatfeuer und der Beschuss an der Front auf. Nur für ein paar wenige Stunden, aber für die jungen französischen, englischen, deutschen und belgischen Soldaten lange genug, um Blicke sowie ein Lächeln auszutauschen und spontan Fußball zu spielen. Dieser universelle Sport gab diesen Soldaten eine kurze Chance, ihre Waffen und ihre Uniformen niederzulegen. An diesem Weihnachtsmorgen 1914 waren sie nicht länger Franzosen, Engländer, Deutsche oder Belgier; sie waren einfach nur Männer. Diese Geschichte ist die größte Hommage an den Sport und den Fußball, die man sich nur vorstellen kann."

Sir Bobby Charlton erklärte: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich an diesem Film mitwirken durfte. Es ist eine schöne Vorstellung, dass der Fußball die Menschen zusammenbringt, selbst unter so grausamen Umständen wie damals, mitten im Krieg. Fußball bedeutet Dramatik pur – damals kamen beide Seiten zusammen und beschlossen auf dem Schlachtfeld, den Krieg sein zu lassen, die Waffen fallen zu lassen. Das erfüllt mich mit tiefer Freude."

Die UEFA hatte die Londoner Kreativagentur Designwerk und den Skulpturenhersteller MDM mit der Fertigung eines Denkmals beauftragt, welches in Gedenken an die Geschehnisse vor 100 Jahren zwischen Ypern und dem belgischen Lille errichtet wurde. Das Design des Denkmals wurde an die damaligen Gegebenheiten angepasst; so wurde der Ball aus rostigem Stahl gefertigt und auf einem steinernen Sockel befestigt. Das Denkmal wurde zwischen zwei nachgebildeten deutschen und britischen Schützengraben errichtet und soll einen Moment der Hoffnung und der Inspiration widerspiegeln. Von jeder Seite des Denkmals verlaufen schwarze Risse bis zu den Schützengräben – sie stehen für die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Drehbuchautor Michael Morpurgo sagte: "Ich denke, es ist von großer Bedeutung, dass die UEFA dies umgesetzt hat und dass die Politiker und Fußballer aus verschiedenen Ländern zusammengekommen sind, um die Bedeutung dieser einzigartigen Geschichte zu begreifen und zu verstehen. Deshalb wurde es auch gemacht. Deshalb wurde der Film gedreht. Dies geschah, weil wir alle realisiert haben, welch Moment der echten Hoffnung es für die Menschen war, die damals in dieser Situation waren."

"Die Hoffnungen wurden zerschlagen, aber all diese Jahre später hat sich die Hoffnung zu großen Teilen ausgezahlt. Leider durften es die Menschen von damals nicht mehr erleben, aber mir scheint es - und dies gilt für alle Nationen - dass man nicht in einen Krieg geht, um danach noch einen Krieg zu beginnen."

"Wenn diese Soldaten einen Gedanken im Kopf hatten, dann dieser: 'Ich tue dies, weil ich will, dass meine Seite gewinnt. Aber ich will, dass meine Kinder und Enkel in Frieden aufwachsen.' Ich wette, dass dieser Gedanke in den Köpfen vieler Soldaten umging, unabhängig welche Farbe ihre Uniform hatte. Sie waren bereit, das alles auf sich zu nehmen, weil es ihnen so aufgetragen wurde und weil sie gewinnen wollten. Am Ende des Tages war es dies nur wert, wenn es Frieden geben würde. Dann könnte jeder nach Hause gehen und diese Sache würde beendet sein."