Worauf wir uns in den Halbfinal-Hinspielen der UEFA Europa League freuen können

Leverkusen hat seinen ungeliebten Spitznamen als 'Vizekusen' eindrucksvoll widerlegt und kann jetzt im Duell mit der Roma Revanche nehmen für die letztjährige Halbfinal-Niederlage, Marseille träumt vom ersten Erfolg in der UEFA Europa League.

In diesem Artikel, präsentiert von Enterprise, werfen wir einen Blick auf die Hinspiele der beiden Halbfinal-Duelle.

Donnerstag, 2. Mai
Marseille - Atalanta (21:00 MEZ)
Roma - Leverkusen (21:00 MEZ)

Was uns erwartet

Revanchegelüste bei Leverkusen
In der letzten Saison scheiterte die Werkself im Halbfinale denkbar knapp an der Roma, nach einem 0:1 in der Ewigen Stadt schied Bayer nach einem 0:0 im Rückspiel aus und Torhüter Lukas Hradecky trauerte den zahlreichen vergebenen Chancen nach: "Wir waren das bessere Team, aber sie erzielten [im Hinspiel] das einzige Tor. Es ist bitter, wenn man so weit kommt und dann bei einer so tollen Stimmung im Stadion ausscheidet. Fußball ist manchmal ganz schön hart."

Schneller als gedacht hat Bayer nun die Chance zur Revanche. In den letzten 12 Monaten hat sich bei beiden Teams eine Menge getan: Daniele De Rossi ersetzte bei den Römern Trainer José Mourinho und Xabi Alonso führte Leverkusen von einem Erfolg zum nächsten, gekrönt durch die deutsche Meisterschaft nach nur 29 Spieltagen. "Letztes Jahr haben wir gegen die Roma gespielt und sie haben es ins Finale geschafft", so Alonso. "Jetzt wollen wir dafür sorgen, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt. Es wird auf jeden Fall sehr interessant."

Marseille trumpft in Europa groß auf
Es ist keine leichte Saison für Marseille, aber trotz aller Nackenschläge in der Liga hat das Team nun die Chance, sich gegen Atalanta für das Endspiel der Europa League zu qualifizieren. Von Verletzungen geplagt hatte OM-Coach Jean-Louis Gasset mit seinem Team die letzten fünf Pflichtspiele in Folge verloren, dann setzte man sich aber mit großer Moral im Viertelfinale der Europa League im Elfmeterschießen gegen Benfica durch. "Wir haben große Verletzungssorgen, aber die Jungs, die heute reingekommen sind, haben ihre Sache großartig gemacht und wir glauben an sie", jubelte Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang nach dem Schlusspfiff gegen Benfica.

Gasset trat seinen Job in Marseille erst im Februar an, er ist schon der dritte Coach in dieser Saison nach Marcelino García Toral und Gennaro Gattuso. Jetzt arbeitet er mit seinen jungen Spielern daran, einen alten Fluch von OM abhaken zu können: Drei Mal standen die Südfranzosen im Endspiel dieses Wettbewerbs, drei Mal zogen sie dort den Kürzeren (1998/99, 2003/04 und 2017/18). In der Liga nur im Mittelfeld platziert, scheint der Europapokal-Sieg zudem die einzige Chance, auch nächste Saison international dabei zu sein.

Dominiert Italien wieder diesen Wettbewerb?
Angesichts eines möglichen Endspiels zwischen der Roma und Atalanta lohnt ein Blick in die Vergangenheit dieses Wettbewerbs, der früher UEFA-Pokal hieß: in 38 Ausgaben triumphierten neun Mal Mannschaften aus der Serie A (alleine zwischen 1988/89 und 1998/99 siegten in elf Saisons acht Mal Teams aus Italien).

Doch seit der Umbenennung in UEFA Europa League vor der Saison 2009/10 gab es keinen italienischen Triumph mehr. "Nach dem Sieg gegen Liverpool gibt es für uns keine Grenzen mehr", jubilierte Atalanta-Abwehrspieler Isak Hien mit Blick auf die nächsten Partien. "Wir haben riesiges Selbstvertrauen", erklärte aber auch Roma-Mittelfeldspieler Leandro Paredes nach dem Erreichen des dritten Europapokal-Halbfinals in drei Jahren. Alles scheint also gerichtet für ein rein italienisches Finale, es sein denn, Leverkusen und Marseille haben da etwas dagegen...  

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Die Saison 2023/24 der Europa League endet am 22. Mai in der Dublin Arena in der Republik Irland.