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Gianni Rivera stolz auf sein Vermächtnis

Präsident

Gianni Rivera, ehemaliger Spielmacher des AC Milan und der italienischen Nationalmannschaft, blickte nach dem Erhalt der UEFA-Präsidenten-Auszeichnung 2011 auf seine außergewöhnliche Karriere zurück.

Gianni Rivera stolz auf sein Vermächtnis
Gianni Rivera stolz auf sein Vermächtnis ©UEFA.com

Gianni Rivera, der große Spielmacher des AC Milan und der italienischen Nationalmannschaft der 1960er und 1970er Jahre, erhielt in diesem Monat die Auszeichnung des UEFA-Präsidenten 2011. Der 68-Jährige wünschte sich dabei, dereinst nicht nur für seine fußballerischen, sondern vor allem auch für seine menschlichen Qualitäten in Erinnerung zu bleiben.

Bei der Feierstunde am 12. März im Stadio Giuseppe Meazza, als er den Preis aus den Händen von UEFA-Präsident Michel Platini entgegennahm, unterhielt sich Rivera mit UEFA.com über seine Karriere und darüber, was es ihm bedeutet, diesen Preis erhalten zu haben – mit dem schon so illustre Namen wie Alfredo di Stéfano, Sir Bobby Charlton, Eusébio und Raymond Kopa ausgezeichnet wurden.

"Dies ist sicher eine große Anerkennung, und zwar nicht nur für meine Fähigkeiten als Fußballer, sondern auch für meinen Charakter und mein Leben an sich", sagte Rivera, der mit den Rossoneri 1963 und 1969 den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen konnte. "Und ich denke, dass dies die wahre Bedeutung eines solchen Preises ist, weil es viel wichtiger ist, für seinen menschlichen Qualitäten in Erinnerung zu bleiben, denn für seine sportlichen."

Der 68-Jährige, der in 60 Länderspielen 14 Tore erzielte und bei den FIFA-Weltmeisterschaften 1962, 1966, 1970 und 1974 das italienische Trikot trug, war stolz, durch die Ehrung mit der UEFA-Präsidenten-Auszeichnung Mitglied eines so prominenten Kreises geworden zu sein. "Dies ist eine Auszeichnung, für die wohl nur wenige in Frage kommen. Ich weiß nicht, wie viele Fußballer so einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben", sagte er. "Im Fußball werden das richtige Benehmen und gute menschliche Beziehungen immer wichtiger."

Rivera blickt gerne auf seine erfolgreiche Karriere zurück. "Ich war 20 Jahre lang Profi, dazu noch die vielen Jahre, die ich auf der Straße oder in Jugendmannschaften gespielt habe", erinnert er sich, "obwohl ich ja nicht so oft in Jugendmannschaften gespielt habe, weil ich ja schon sehr früh in der ersten Mannschaft gespielt habe."

"Aber ich denke sehr gerne an diese wunderschöne Zeit zurück. Ich habe das getan, was ich geliebt habe. Als kleiner Junge habe ich meine gesamte Freizeit mit Fußball spielen verbracht – dann habe ich es zu meinem Beruf gemacht. Ich kann mich noch sehr gut an diese Zeit erinnern."

Rivera kam 1960 von US Alessandria Calcio 1912, für die er als 15-Jähriger in der Serie A debütiert hatte, zu Milan, wo der Erfolg sich sofort einstellte. 1962 gewann er die Serie A und holte 1963 den Pokal der europäischen Meistervereine. Sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte er mit 18 Jahren bei der FIFA-WM in Chile gegen Deutschland.

Wie hat er den Druck verarbeitet, schon so jung so gut gewesen zu sein? "Ich hatte nie Probleme beim Fußballspielen und habe es einfach nur genossen. Meine Mitspieler konnten in meinem Alter, jünger oder viel älter sein als ich. Das alles hat mich nicht interessiert. Auf dem Platz entscheidest du nicht zwischen jung und alt, sondern allein zwischen Mitspieler und Gegenspieler."

"Die Nationalmannschaft war für mich immer etwas ganz Besonderes. Ich weiß nicht, ob die Spieler von heute das noch genauso sehen, aber für uns war es fundamental wichtig, in der Nationalmannschaft zu spielen. Es war nach starken Leistungen für den Klub einfach Anerkennung, die jeder angestrebt hat."

Eine Verletzung, die er sich im Halbfinale der UEFA-Europameisterschaft 1968 zugezogen hat, verhinderte seinen Einsatz im siegreichen Endspiel gegen Jugoslawien, doch im folgenden Jahr hielt er sich dafür schadlos. Rivera wurde zu Europas Fußballer des Jahres gewählt und holte mit Milan den zweiten Landesmeister-Pokals. 1968 und 1973 triumphierte er auch im Pokal der Pokalsieger.

Rivera erinnert sich noch heute gerne an diese unvergleichlichen Abende im San Siro. "Natürlich sind Spiele auf internationaler Bühne sehr wichtig, denn nur durch sie kannst du dich ins Rampenlicht spielen. Aber generell schaust du bei jeden Wettbewerb von Spiel zu Spiel und willst einfach so weit kommen, wie nur möglich, sei es in der Liga oder im Pokal. Wenn du dann den Pokal am Ende in die Höhe stemmst, ist das ein Wahnsinnsgefühl und eine riesen Anerkennung deiner Leistung. Hätte ich nicht so große Erfolge mit meinem Klub und in der Nationalmannschaft gefeiert, hätte ich diese Auszeichnung wahrscheinlich nie bekommen."

Gianni Rivera war und ist ohne Zweifel ein ebenso großartiger Charakter wie Fußballspieler. Rückblickend auf eine beispiellos erfolgreiche Laufbahn, meinte er: "Ich weiß nicht, was von meiner Fußballkarriere bleibt, aber ich denke schon, dass ich den folgenden Generationen etwas hinterlassen habe. Auch was das Menschliche angeht, muss ich einen gewissen Eindruck hinterlassen haben, denn noch heute kommen Leute auf mich zu und sagen mir, dass sie meine Karriere verfolgt und mich als Spieler gemocht haben, obwohl sie keine Milan-Fans sind. Das heißt wohl, dass ich als Mensch einiges richtig gemacht habe, und das ist doch letztendlich das Wichtigste."

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