2014 - die zentralen Werte des Fußballs bewahren

2014 feierte die UEFA ihren 60. Geburtstag und hielt wie immer entschieden an ihrer Hauptaufgabe fest – "Football First". Die Aktivitäten, Grundsätze und Maßnahmen des europäischen Dachverbandes unterstützen die europäische Fußballfamilie dabei, mit Zuversicht der Zukunft entgegenzublicken und sicherzustellen, dass die zentralen Werte, die den Fußball am Leben erhalten, in sicheren Händen liegen.

Die UEFA EURO 2020, die "EURO für Europa", nahm im September in Genf noch mehr Gestalt an, als das UEFA-Exekutivkomitee die 13 Verbände benannte, die das Turnier in ganz Europa austragen werden, und in England werden die Halbfinal-Paarungen sowie das Endspiel stattfinden. "Die Menschen fangen an zu verstehen, dass es eine gute Sache ist, das Turnier an Länder zu vergeben, die sonst niemals eine komplette EURO veranstalten könnten oder auch gar nicht an so einem Event teilnehmen würden", sagte UEFA-Präsident Michel Platini. "Sie sind in der Lage, vier Spiele zu veranstalten und Teil eines großen, europäischen Fußballfestivals zu sein."

Die UEFA EURO 2016 rückt unterdessen immer näher, und die Vorbereitungen auf die Endrunde in Frankreich verlaufen reibungslos. Das Maskottchen des Turniers wurde vorgestellt – Super Victor ist sein Name. Über den Spielplan wurde entschieden, und derzeit läuft die faszinierende Qualifikation für das Turnier – unter dem Konzept 'Woche des Fußballs', wobei die Partien von Donnerstag bis Dienstag ausgetragen werden. Das Jahr hat auch einen neuen Wettbewerb hervorgebracht – die UEFA Nations League, die 2018 starten wird und den Status des Nationalmannschaftsfußballs stärken wird. Das Konzept und das Format des Wettbewerbs wurden 2014 abgesegnet.

Das finanzielle Fairplay sorgt weiterhin für positive Auswirkungen, und es sieht so aus, als würden die Maßnahmen den gewünschten Effekt haben. Die im ersten Jahr erzielten Ergebnisse der Maßnahmen sind ermutigend, und die jüngsten Zahlen zeigen in einem Zeitraum von zwei Jahren einen bedeutenden Rückgang des Nettoverlusts der europäischen Topklubs von 1,7 Milliarden Euro auf 0,8 Milliarden Euro. Das finanzielle Fairplay, das entwickelt wurde, um die langfristige finanzielle Stabilität des europäischen Klubfußballs sicherzustellen, ist jetzt ein etablierter Bestandteil der Fußballlandschaft.

Es bleibt oberste Priorität für die UEFA, Spielmanipulationen zu bekämpfen. Beim Ordentlichen UEFA-Kongress im März im kasachischen Astana segneten die europäischen Verbände eine elf Punkte umfassende Resolution ab, die darauf abzielt, dieser gefährlichen Bedrohung Herr zu werden. Im Mai unterzeichneten die UEFA und die EU-Strafverfolgungsbehörde Europol eine Absichtserklärung zur gegenseitigen Zusammenarbeit, um den Fußball zu schützen. Im September billigte das UEFA-Exekutivkomitee dann einen Verhaltenskodex, der darauf abzielt, die höchsten Verhaltensstandards voranzutreiben. Die UEFA führte mehrere neue Maßnahmen ein, und ihr ausführliches Frühwarnsystem gegen Wettbetrug überwachte Tausende von Spielen in ganz Europa. Disziplinarmaßnahmen demonstrieren, dass die UEFA diejenigen, die der Integrität des Fußballs Schaden zufügen, hart bestraft werden.

Die Kampagne gegen Rassismus und der Kampf für Vielfalt im Fußball nahmen 2014 neue Dimensionen an. Die Konferenz Respektiere Vielfalt im September in Rom, die von wichtigen Fußball-Interessensvertretern besucht wurde, erhöhte das Bewusstsein, wie mit all den Aspekten in Sachen Rassismus und Diskriminierung im Fußball umzugehen ist. Im Dezember wurde dann die niederländische Legende Clarence Seedorf als globaler UEFA-Botschafter für Vielfalt und Wandel vorgestellt. Der dritte Spieltag in den UEFA-Klubwettbewerben im Oktober war die jährliche hochkarätige Plattform für die Kampagne, und im Herbst startete das Programm Captains of Change, um Vielfalt im Fußball zu unterstützen und zu fördern.

Der Frauenfußball macht weiter enorme Fortschritte: Beeindruckende technische und taktische Fähigkeiten auf dem Feld gehen Hand in Hand mit bedeutender Entwicklungsarbeit hinter den Kulissen. Die UEFA ist dabei vor allem darauf aus, im Fußball mehr Frauen in Führungspositionen zu hieven, weshalb sie im Frühling ihr ambitioniertes Programm Frauen in Führungspositionen (WFLP) auf den Weg brachte.

Auch die Jugendarbeit wurde 2014 nicht vernachlässigt, so wurde ein neues Entwicklungsprogramm für Jugend-Elitespieler ins Leben gerufen, um die Entwicklung von Spielern auf nationalem Level zu fördern und die Einführung von Fußball in Schulen sicherzustellen. Der Erfolg der allerersten UEFA Youth League 2013/14 hat dazu geführt, dass der Wettbewerb jetzt ein fester Bestandteil ist und ab der Saison 2015/16 mit weiteren Teams ausgedehnt wird.

Der Fußball spielt auch eine unschätzbare soziale Rolle. Im März kündigte Michel Platini die bevorstehende Gründung einer UEFA-Stiftung an, um notleidenden Kindern in Europa und auf der ganzen Welt zu helfen. Ein wichtiges Element des UEFA-Auftrags ist es, Fußball-Aktivitäten in anderen Teilen der Welt zu unterstützen, und der Dachverband hat in diesem Jahr weiterhin seine Solidarität demonstriert, untermauert von einer Reihe von Absichtserklärungen und Aktivitäten. Am Ende des Jahres gedachte die UEFA zudem dem Weihnachtsfrieden von 1914, als verfeindete Soldaten die Waffen niederlegten, um auf einem Feld in Flandern Fußball zu spielen.

Das Verhältnis zu den europäischen Nationalverbänden war seit der Gründung der UEFA 1954 schon immer ein Eckpfeiler bei der Arbeit des Dachverbandes, inzwischen sind es bereits 54 Nationalverbände. 2014 feierte das HatTrick-Programm zehn Jahre bemerkenswerter Arbeit, und im März gab das UEFA-Exekutivkomitee grünes Licht für die Mittelverteilung im Rahmen des HatTrick-IV-Programms. Dabei sind 600 Millionen Euro für die Verbände vorgesehen, um ihre Aktivitäten zu unterstützen und langfristige Anlagen zu finanzieren. Unterdessen hat das Bestreben nach Dialog mit den Fußball-Interessensvertretern beeindruckende Früchte getragen, mit den europäischen Behörden – widergespiegelt in einer Kooperationsvereinbarung mit der Europäischen Kommission im Oktober – Klubs, Ligen, Spielervertretern und Fans.

Der 60. Geburtstag der UEFA war eine ideale Zeit für den europäischen Dachverband, um Bilanz zu ziehen. "Was ging in den Köpfen der Pioniere vor, die diesen unseren Dachverband ins Leben gerufen haben?", fragte der UEFA-Präsident auf dem UEFA-Kongress in Astana. "Sie hatten zwei vorrangige Ziele. Sie wollten den Fußball auf unserem Kontinent weiterentwickeln und über die gesellschaftliche Rolle des Fußballs möglichst viele Menschen erreichen. Ich glaube, dass heute der Moment gekommen ist, sich erneut auf diese beiden Schwerpunkte zu konzentrieren."

2014 war ein Jahr, in dem die UEFA stolz auf sechs Dekaden voller Errungenschaften zurückblickte, aber auch ihre Entschlossenheit unterstrich, inmitten einer Fußballumgebung, die sich ständig weiterentwickelt, niemals still zu stehen. "Die Welt verändert sich, wie wir als Zeugen hautnah erleben dürfen und wir nehmen auf unsere Weise an der Geschichtsschreibung teil", erklärte Michel Platini in Astana. "Für uns begann die Geschichte vor 60 Jahren. 60 Jahre Fußball. 60 Jahre Leidenschaft. 60 Jahre Freude, Drama, Emotionen. 60 Jahre Innovation, aber auch 60 Jahre Respekt vor der Tradition. 60 Jahre fabelhafter Epen und charmanter Anekdoten. 60 Jahre großer und kleiner Geschichten. 60 Jahre, in denen die UEFA sich weiterentwickelt und ihre Autorität als Bezugspunkt für die Organisation des Fußballs in Europa gestärkt hat."